VERPUPPTER FEUERLÖSCHER
Schriftliches Abitur 2001
Kombinierte Aufgabe mit praktischem Schwerpunkt

GK 13. Jahrgang

Arbeitszeit: 220 Minuten
AUFGABENBOGEN

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Aufgabe:
PRAKTISCHER TEIL:

Erarbeiten Sie mit Hilfe mehrerer Skizzen die Vision eines „verpuppten Feuerlöschers“, die im Hochformat Din A3 umgesetzt werden soll. Versuchen Sie eine Zwischenform wie bei der Metamorphose von Insekten entstehen zu lassen, die weder die alte bekannte Form (Feuerlöscher) noch die zukünftige unbekannte Gestalt vor ihrer Entfaltung gänzlich veranschaulicht! Die „verpuppte Form“ soll sich riesengroß in einem flachen Landschaftsraum präsentieren.

Nähere Angaben:

Aus den experimentellen Skizzen ist ein Entwurf auszuwählen, der dann als Motiv mit Graphitstiften in Kombination mit weißer Dispersionsfarbe umgesetzt wird (Neues Blatt A3).

Das Verhältnis des Landschaftsraums zur „verpuppten Form“ ist in der Gestaltung zu berücksichtigen.

SCHRIFTLICHER TEIL:

Erläutern sie kurz die verschiedenen Ansätze Ihrer Skizzen und machen Sie Ihre Entscheidung für ein bestimmtes Motiv verständlich.

Erklären Sie dann, mit welchen Zielvorstellungen Sie das Bild erarbeitet haben und verdeutlichen Sie dabei, inwieweit sich Ihr verwirklichtes Bild von Ihren Skizzen und anfänglichen Vorstellungen entfernt hat.

Erläutern Sie abschließend diejenigen Bedeutungsansätze Ihres Bildes, die möglicherweise über Ihre individuelle Sichtweise hinaus allgemeingültig zum Ausdruck kommen.

Begründen Sie Ihre Aussagen und Meinungen nachvollziehbar und anhand konkreter Merkmale der Bildergebnisse!

Hinweise zur Bearbeitung:

  • Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im praktischen Teil, dort besonders im Hauptbild.
  • Halten Sie sich an eine wohlüberlegte Zeitplanung!
  • Die Landschaftsbilder in der Anlage sind als zwanglose Orientierungshilfe gedacht.

Materialien:

  • Ein Feuerlöscher
  • ANLAGE 1: 6 fotografische Ansichten eines Feuerlöschers.
  • ANLAGE 2: 3 künstlerische Landschaftsdarstellungen (Ausschnitte)
    Herkunft der Ausschnitte:
    Oben: Rembrandt, Landschaft mit den 3 Bäumen. 1643
    Mitte: Rembrandt, Landgut des Goldwägers, 1651
    Unten: Van Gogh, Blick von Montmajor auf Crau, 1888
  • Zeichenpapier DIN A3, Graphit- und Bleistifte, weiße Dispersionsfarbe, Borstenpinsel
  • Schreibgerät und -papier
ANLAGE
feuerlöscher
landschaften
BEURTEILUNGSBOGEN
 
4.) (Unterrichtsbezug der Prüfungsgruppe auf einem Extrablatt!)
5.) Thema der Aufgabe: VERPUPPTER FEUERLÖSCHER

6.) Erwartete Leistungen:
( A/G: Anforderung/Gewichtung  NP: Notenpunkte WP: Wertpunkte )

A/G NP WP

SCHRIFTLICHER TEIL

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1. Die Skizzen sind in ihren Eigenheiten erläutert. Die assoziativen Möglichkeiten dienen als Begründung für die Wahlentscheidung.

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2. Das verfolgte Konzept wird in seinen Grundzügen übersichtlich beschrieben und anhand konkreter Details begründet bzw. argumentativ erläutert.

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3. Wesentliche Bedeutungsansätze der gültigen Bildgestaltung werden nachvollziehbar erläutert und auf die entsprechenden gestalterischen Merkmale zurückgeführt, beispielsweise auf Qualitäten von Proportionen, Lichtverhältnissen, begrifflich unklaren Formen, Gestaltungsweise. Die Interpretationsmöglichkeiten des großen fremden Objekts, das die kleinere (?) Landschaft beherrscht, sind in diesem Zusammenhang angerissen worden (metaphorische, symbolische Bezüge, heilversprechende (Feuerlöscher!) oder bedrohliche Erscheinung).

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PRAKTISCHER TEIL

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4. Die Skizzen als Einstieg in den Bildfindungsprozess stellen die charakteristischen Merkmale der jeweiligen Formerfindung heraus. Sie unterscheiden sich wesentlich und stellen damit ausgeprägte Alternativen zu Wahl.

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5. Die einzelnen bildnerischen Maßnahmen (Schraffuren, Modulationen, Zeichnungs- und Malspuren, mehrschichtiges Aufbauen, Einbindung mischtechnischer Effekte, Andeutungen und Präzisierung von Figuren z.B.) entspringen handwerklichem Geschick und Know-how. Differenzierte Farbwerte und ihr stofflicher Auftrag werden nach den Ausdrucksmöglichkeiten selektiert und passend eingesetzt. Geeignete Formen, die vom Feuerlöscher und kombinierten individuellen Ideen initiierte Vorstellungen fortführen und sich verselbständigen, zeigen den eigenständigen Bildfindungsprozess an.

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6. Das Motiv wird zu einer bildgemäßen Komposition umgewandelt, die als übergeordnete Struktur ein wichtiger Ausdrucksträger ist und sowohl bildsprachliche Fähigkeit als auch den Sinn für die Konzentration von Bedeutungsinhalten nachweist. Hauptform und Räumlichkeit sind wirkungsvoll aufeinander abgestimmt.

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7. Die Gesamtheit der gestalterischen Maßnahmen wird aus einem Vermögen heraus getroffen, mit bildnerischen Mitteln Anreizen, Fragen und Impulsen konzeptionell zu begegnen: die Tätigkeit setzt Spuren, Zeichen, stoffliche (Dispersionsfarbe) und Helligkeitswerte, die erfundene Hauptform in eine individuelle, konkrete Bildäußerung um, die einen spannungsreichen, präzisierten (aber nicht eindeutigen) Gesamtausdruck erreicht. Das Bildwerk wirkt prägnant als ganzheitliche Gestalt eines Themas mit offen gehaltenen Bezügen.

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A/G NP WP
Summe WP : Summe A/G = 
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Rainer Randig