BAUM-ARCHE
HEINRICH-NORDHOFF-GESAMTSCHULE WOLFSBURG 
   Schriftliches Abitur 2001
Rainer Randig Fach KUNST
Prüfling: Datum:            23.04.2001
  Prüfungsgruppe:
Kurstyp : GK Vorschlag:     Thema:

Arbeitszeit: 220 Minuten  

Kombinierte Aufgabe mit praktischem Schwerpunkt
AUFGABENBOGEN

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Aufgabe:

Grundlage der praktischen Arbeit ist die biblische Geschichte der Arche Noahs! (Vgl. ANLAGE) Notiere schriftlich zum Arbeitsbeginn eine assoziative „Baumliste“, indem du folgende Reihe auf höchsten 20 Worte ergänzt: Parkbaum, Kletterbaum, Schlagbaum, …

PRAKTISCHER AUFGABENTEIL:

  • Gestalte mit Bleistift auf Papier A3 eine Zeichnung, die das Thema „Sintflut - Arche" in abgewandelter Form herausbildet.
  • Ersetze die Tiere und Menschen durch Bäume (Liste). Wähle eine Szene, die Bäume und Schiff sowohl in ihrer Gegensätzlichkeit als auch in ihrer situationsbedingten Verbindung zeigen kann. Beide sollen in der Verbindung deiner Gestaltung bildbeherrschend zum Ausdruck kommen.
  • Weder eine plastische noch eine naturalistische Erscheinung der Bildgegenstände sind Bedingung für die Bildarbeit.
  • Beginne mit mehreren kleinen Skizzen, um einen kompositionellen Aufbau zu finden.

SCHRIFTLICHER AUFGABENTEIL:

  • Erläutere den Aufbau deiner Zeichnung.
  • Erörtere, ob die Assoziationen zum Begriff „Baum“ dir geholfen haben, ein neues, abgewandeltes Arche-Bild zu entwickeln.
  • Zeige wichtige inhaltliche Bezüge auf, die sich in deiner Bildkonstruktion mit ihren gestalterischen Merkmalen andeuten. Spiegeln sich in der Zeichnung neben der biblischen Geschichte auch Erscheinungen unserer Zeit?
  • Begründe deine Feststellungen und Meinungen sorgfältig!

Hinweise zur Bearbeitung:

  • Halte dich an eine sinnvolle Zeiteinteilung!
  • Die Bilder des Vorlagenblattes sind lediglich Anregung und Gestaltungshilfe bei Bedarf.

Materialien:

  • Bleistift und Zeichenpapier A3
  • Schreibgerät und –papier
  • ANLAGEN mit Baumabbildungen, Information „Noahs Arche“ und 1 Illustration von 1478 (diese aus K+U 81/1983 Seite 51)
ANLAGE

Noah , im Alten Testament der Bibel und im Koran der Sohn von Lamech aus der zehnten Generation nach Adam. Da er zusammen mit seiner Familie der einzige Überlebende der Sintflut war, gilt er in der Bibel als Vater der gesamten Menschheit (Genesis   6-9). Als Gott aus Zorn über die Verderbnis seiner Schöpfung einen sintflutartigen Regen schickte, der 40   Tage und 40   Nächte dauerte, verschonte er Noah wegen seiner Gerechtigkeit. Zuvor hatte er den Auftrag erhalten, eine Arche zu bauen. Er sollte seine Frau, seine drei Söhne Sem, Ham und Japheth sowie jeweils ein Paar aller Tierarten mitnehmen, die auf der Welt lebten. Noah gilt auch im Islam als Prophet. Ähnliche Überlieferungen von einer großen Flut gibt es im kulturellen Erbe vieler Völker, so etwa im Gilgamesch-Epos, das lange vor der Bibel entstanden ist.

Jüngste Untersuchungen von US-Wissenschaftlern haben ergeben, dass um 5500 v.   Chr. das Schwarze Meer flutartig expandierte. Grund dafür war ein weltweites Ansteigen der Ozeane, das zur Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer am Bosporus führte. Bis zu diesem katastrophalen Geschehen sei das Schwarze Meer ein Binnensee gewesen. Dieses Ereignis wurde offenbar später mythologisiert bzw. religiös interpretiert.

Q : "Noah", Microsoft® Encarta® 98 Enzyklopädie. © 1993-1997 Microsoft Corporation.

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BEURTEILUNGSBOGEN
 
4.) Unterrichtsbezug der Prüfungsgruppe auf einem Extrablatt
5.) Thema der Aufgabe: BAUM-ARCHE

6.) Erwartete Leistungen:
( A/G: Anforderung/Gewichtung  NP: Notenpunkte WP: Wertpunkte )

A/G NP WP
SCHRIFTLICHER TEIL      

1. Der Aufbau der Zeichnung wird übersichtlich beschrieben, dabei werden die Grundzüge der Konzeption deutlich.

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2. Die Möglichkeit der Assoziationsliste wird erkannt, die Grundlage für das Motiv zu erweitern: die weniger kontrolliert gesammelten Begriffe können den Bildentwurf präzisieren oder neue Ansätze liefern, die in Bezug auf Wirkungen des Bildes reflektiert werden können. Andererseits können bereits geprägte Vorstellungen für die Bildarbeit größere Sicherheit versprechen.

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3. Wesentliche Aspekte des Bildausdrucks werden deutlich herausgestellt und interpretiert. Festgestellte Wirkungen werden mit den entsprechenden ge-stalterischen Ursachen in Verbindung gebracht (s.u. 5.). Dabei werden die Bezüge der Zeichnung in ihrer existenziellen Bedeutung klar beurteilt und begründet (Beispielsweise: Verschärfung ökologischer Probleme. Bild ohne Tiere. Auch Bäume sind Lebewesen. Natur (Baum ist der Stoff (Bretter und Balken) der Bewegung/Leben ermöglicht (Über-Lebensschiff). Obwohl paradox, spiegelt das Bild unser Problem neu: unsere Ignoranz gegenüber unseren Lebensbedingungen).

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PRAKTISCHER TEIL      

4.Mehrere kleine Skizzen zeigen Alternativen auf: Komposition, Formen, Verknüpfungen werden auf der Suche nach einem optimalen Bild erprobt.

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5. Die Gestaltungsweise begründet den thematischen Ausdruck, indem sie sich überzeugend auf Werte konzentriert wie Helligkeits-, Struktur-, Form- und Größenkontraste, kompositionelle Anlage, zeichnerischer Gestus, die Gestalt des Schiffes, Gestalt und Wahl der Bäume und die Kombination mit Schiff und Meer.

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6. Das Zeichenmittel Bleistift wird handwerklich virtuos, gleichmäßig intensiv und differenziert gehandhabt. ...

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7. Die Zeichnung zeigt verbindlich eine Szene der Arche-Geschichte, die das Transportmittel „Schiff“ (aus Holz gezimmert) originell mit Baum-Gewächsen kombiniert. Komposition und Formsprache führen zusammen mit den inhaltlichen Ambivalenzen und Kontrasten zu einem ausdruckstarken Gesamtbild, das entweder eine Stellungnahme zum Thema darstellt oder als Zustand eines Äußerungsprozesses offen bleibt.

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A/G NP WP
Summe WP : Summe A/G = 
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Unterschrift des Fachlehrers ... (Außerdem wird ein GUTACHTEN erstellt)