PRODUKTE DER ZIVILISATION
Schriftliches Abitur 2005
Schriftlich-theoretische Aufgabe
LK 13. Jahrgang
Arbeitszeit: 300 Minuten
AUFGABENBOGEN

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Aufgabe: PRODUKTE der Zivilisation im Spiegel der Kunst

Beschreibe im Vergleich die wesentlichen Merkmale der drei Werke von Milan Kunc, Haim Steinbach und Andreas Gursky.

Erläutere die jeweilige Wirkungsweise der Werke und vergleiche ihre intendierten Themen.
Begründe deine Aussagen und Interpretationen, indem du die entsprechenden gestalterischen Merkmale aufzeigst sowie die inhaltlichen Bezüge oder Anspielungen nachvollziehbar entwickelst.

Beurteile abschließend, inwieweit sich die 3 Kunstwerke von einer schematischen, konventionellen Sichtweise unseres Alltags entfernen.

Hinweise zur Bearbeitung:

  • Halte dich an eine wohlüberlegte Zeitplanung.
  • Entwickle deine Ausführungen übersichtlich gegliedert auf der Basis einer gründlichen Bestandsaufnahme.

Materialien:

  • Abbildung: Milan Kunc, „Trophäensammler“, 1990, 130 x 170,5 cm. Stedelijk Museum Amsterdam
  • Abbildung: Haim Steinbach, „Charme of Tradition“, 1985, laminiertes Holzregal, Sportschuhe, Lampe mit Tierhufen, 97 x 168 x 33 cm. (KUNST+UNTERRICHT Heft 270/2003)
  • Abbildung: Andreas Gursky, „Ohne Titel V“, 1997, Color print, 186 x 443 cm. Kunstmuseum Wolfsburg + ANMERKUNG Gurskys zum Bildfindungsprozess (Q: Kat. Kunstmuseum)
  • Schreibgerät und -papier
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Milan Kunc: Trophäensammler, 1990, 130 x 170,5 cm
Haim Steinbach: Charme of Tradition, 1985, 97 x 168 x 33 cm
 
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Andreas Gursky: Ohne Titel V, 1997, 186 x 443 cm
“Ursprünglich bin ich einer ähnlichen Situation begegnet, das dokumentarische Material hätte alleine aber nicht für ein überzeugendes Bild ausgereicht. Das reale Schuhensemble war bildunwirksam und harmlos inszeniert. Um so interessanter erschien mir die inhaltliche Dimension ... Ich entschied mich, nach mehrwöchigen Überlegungen, erneut nach New York zu reisen, um diese Schuhe in einem eigen konstruierten, künstlichen Raum zu fotografieren, bevor ich sie in müheseligen digitalen Verarbeitungsprozessen zu einem all-over aneinanderreihte.“ erklärt Andreas Gursky zu dieser Arbeit. (Q: Katalog Kunstmuseum Wolfsburg, 1999, Seite 173)
BEURTEILUNGSBOGEN
 
4.) Unterrichtsbezüge / Unterrichtsbezug der Prüfungsgruppe auf einem Extrablatt!
5.) Thema der Aufgabe: PRODUKTE DER ZIVILISATION

6.) Erwartete Leistungen:
(in sinngemäßer Form, individuell konkretisiert, in sachlichen Zusammenhängen, ausgerichtet auf die wesentlichen Inhalte, nicht spekulativ.
A/G: Anforderung/Gewichtung  NP: Notenpunkte WP: Wertpunkte )

A/G NP WP

1. Die Bildwerke werden anhand ihrer wesentlichen Strukturmerkmale beschrieben (Sie unterscheiden sich durch die Technik und insbesondere durch die gegenständlichen, kompositionellen und realistischen Verhältnisse).

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2. Die Aufschlüsselung der Bildwerke bezüglich ihrer Wirkungen und gestalteten Themen wird eigenständig strukturiert: assoziativ oder systematisch werden die inhaltlichen Ansätze gefunden und sprachlich übersichtlich verfügbar gemacht.

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3. Berücksichtigung von Bildtafel, Objekt und computergestützter Fotografie als spezielle Ausdrucksformen mit verschiedener Geschichte

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4. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Themen werden in wesentlichen Aspekten aufgezeigt, wobei zwischen der allgemeinen Konsumkritik (Kunc), der Fokussierung Steinbachs auf den Sportschuh und der unpersönlichen Spiegelung des selben Produkts unterschieden wird (Gursky).

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5. Zur Erläuterung von Qualitäten und Wirkungen der Werke und zur Unterstützung getroffener Deutungen sind die verursachenden gestalterischen Fakten und Zusammenhänge im Wesentlichen herausgestellt worden. Objekthafte Züge werden durch Klärung der verschiedenen Bedeutungsebenen der Gegenstände verdeutlicht.

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6. Die Wirkungsweisen werden verdeutlicht, indem im Zusammenhang mit den gestalterischen Konzepten unterschiedliche Anreizungen beispielhaft dargestellt werden: direkte Ansprache (Kunc), subversive Irritation (Steinbach), Übersteigerung des „Schönen Scheins“ (Gursky).

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7. In der Beurteilung der jeweiligen Sichtweise bestimmter Aspekte unserer alltäglichen Lebensumstände werden die ironisch-kritischen Ansätze differenziert erläutert. Einerseits werden Aspekte möglicher Betrachterreaktionen charakterisiert und mit den verschiedenen Verfremdungen der Werke begründet, andererseits wird die speziell künstlerische Art, zeitgemäße Erscheinungen neugierig zu befragen, als Vorteil erkannt. Die notwendige Andersartigkeit (oder die „verrückende“ Qualität) der Kunstwerke im Vergleich etwa zu Werbe- und Medienbildern, zu Verhaltensweisen im gesellschaftlichen Alltag findet ihren Sinn in der Chance verfeinerter und intensivierter Wahrnehmung im allgemeinen und insbesondere in der empfindungsmäßigen wie bewussten Standpunktsuche des Individuums (Selbstbezug).

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A/G NP WP
Summe WP : Summe A/G = 
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Rainer Randig