HYBRID-PLASTIKEN
 
  KUNST-Grundkurse 12G2 + 12G6 • 2. Hj. 2004-2005
 

AUFGABENKONZEPT:
1. Gruppenarbeit: In einem Brainstorming sollen zu den drei Themen

A) KONSUM
B) WERKZEUG
C) TRANSPORTMITTEL

Begriffe assoziiert und konzentrisch um sie herum notiert werden. In einem zweiten Ring sind zu diesen erneut weitere Begriffe (möglichst je zwei) zu assoziieren. (Material: Große Papiere + dicke Stifte)
2. Einzelarbeit: Aus zwei der zweiten Assoziationsringe um die drei Pools (A,B,C) ist je ein Begriff auszuwählen, beide Begriffe sollen deutlich gegensätzlich (Verfremdung!) sein. Beide Begriffe müssen bildlich zu einer neuen Form kombiniert werden. Um diese Form zu finden, sind mehrere Entwurfsskizzen nötig.
3. Umsetzung in eine plastische Form mit Wellpappe, Papier, Kleister, Dispersionsfarbe, Deckfarbe u.a.. Sollgröße: 50 cm als längste Ausdehnung.
4. Die gestaltete Kombinationsform soll einen fragil wirkenden "Unterbau" bekommen, keinen massiven Sockel. Die Hybrid-Plastik soll also auf Stelzen oder einem „transparenten Gerüst“ stehen. Dazu können auch Naturmaterialien verwendet werden, beispielsweise Zweigstücke, auch Wurst- oder Schaschlikspieße, dünne Bambusstäbe, Pflanzenstützen, Metall- oder Kunststoffstäbe, dünne Rundhölzer und Ähnliches. Die dünnbeinige Konstruktion muss eventuell mit geeigneten Fäden oder Draht verspannt werden, um die Stabilität zu erhöhen!

Bewertungs-Ansätze:
Verfremdung der Form, Ambivalenz bzw. Balance zweier vorgedachter Formen
Assoziationspotential (Bedeutungsansätze, erweiternde Sinnbezüge)
Plastisches Formpotential (Originalität + Formkontraste, -spannungen + Proportionen)
Intensität handwerklicher Ausführung
Farbgestaltung der plastischen Form


Die Gestaltungsarbeit haben 2 Grundkurse geleistet.
Der Kurs 12 G6 hat durchgängig für die eigenen plastischen Objekte noch Titel formuliert, die auch sprachlich im Sinne der Formgestaltung weitere Sinnbezüge eröffnen sollten:

Ein Titel muss kein Küchenzettel sein.
Je weniger er von dem Inhalt verrät,
desto besser.

Lessing
Aufgabe:
1. Erörtere, was Lessing von einem Titel erwartet.
2. Erfinde einen entsprechenden Titel für deine Plastik und erläutere die entstandene Wechselwirkung zwischen beiden aus Sicht des Betrachters.
Diese Unterrichtseinheit verdeutlicht exemplarisch einen Formfindungsprozess, der durch mehrfache Transformation zu Gestaltungen führt, in denen Bedeutungsbezüge in neuer Form sichtbar werden. Die Verfremdung der Gestaltungen intensiviert in der Regel die Auseinandersetzung mit dem Kunstobjekt in seiner künstlerischen Gestalt und seinen inhaltlichen Andeutungen. Ra 11.07.2005
Kunst ist Wahrnehmung von Gestalt
durch Schaffung von Gestalt.

Carl Friedrich v. Weizsäcker, Physiker
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Die Ergebnisse werden hier vorgestellt: DIASHOW