TRANSFORMATION EINER MARIONETTE 1
  Rainer Randig · 12. Jahrgang Grundkurs  
Schuljahr 2013-2014 · 06.02.2014  
  Thema: MÖGLICHKEITEN DIMENSIONALER TRANSFORMATION
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Kurszusammenhang
Abfolge der Bildarbeiten und Klausuren: #A1 Stuhl Sachzeichnung /Silhouette. Teil 1: Stuhlzeichnung auf A4 hoch
Teil 2: Silhouettenform des (oder eines anderen) Stuhls. #A2 Durchblick, ein Fernrohrmotiv Ø 17 cm, Papierschnitt nach Motiven selbst gesuchter Bildvorlagen. 14.11.12 KLAUSUR: Silhouetten-Wandbild (Schatten an der Wand) #A3 Weißer Papierschnitt A3, wahlweise zum Thema: „Chaos und Ordnung“ oder „Müllhaufen der Beliebigkeit“, schwarz hinterlegt. 2. Halbjahr: Von der Fläche zur Linie > Marionettenzeichnung s.u.
Aufgabenstellung Teil 1

Entwickle eine Marionette mit Steuerungsapparat als lineare Zeichnung.
Bleistift, Fineliner auf Papier A3.

HINWEISE
  • Erfinde eine bewegliche Figur   oder
  • gestalte eine fotografierte reale Figur in eine Marionette um, indem du die ganze Figur in ihre Gliedmaßen zerlegst und diese "mechanisch" neu verbindest.
  • Verbinde die Glieder mit Fäden physikalisch sinnvoll mit einem Steuergerät.
  • Beachte, dass die Marionette nicht bewegt werden könnte, wenn alle Fäden straff oder alle locker wären!
  • Radiere möglichst wenig während der Entwicklung deiner Zeichnung, gültige Linien sollten stärker hervorgehoben werden. - Verworfene Zeichenspuren können den Eindruck von Bewegtheit vermitteln, außerdem stellen sie eine Verbindung zum weißen Hintergrund her und sie repräsentieren den Bildfindungsprozess, anstatt eine angebliche perfekte Erscheinung der Gestaltung vorzutäuschen.
  • Lege die Figur mit Fäden und Steuerungsgerät formatfüllend an.
 

Ein Beispiel zur Anregung:

marionette
Hafenstraße beim Kanalfestival 2011 in Datteln
Q: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Datteln_-_KF2011_-_Hafenstra%C3%9Fe_31_ies.jpg?uselang=de
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Aufgabenstellung Teil 2 (Nach Abschluss von Teil 1 wurde dieser Hauptteil mündlich erläutert )

Die Zeichnung einer Marionette hat die Funktionszusammenhänge angerissen und das Gefüge problematisiert, das einerseits für Beweglichkeit bzw. Schein-Lebendigkeit der Figur und andererseit für ihre Abhängigkeit vom Lenker (Marionettenspieler) steht. Auch wenn aufgrund äußerer Zwänge keine dreidimensionale Marionette gebaut worden ist, verweist die lineare Zeichnung, die nur bedingt eine reale Figur repräsentiert, auf das gestalterische Hauptanliegen des Kursthemas: die vorgestellte Marionette sollte jetzt noch radikaler umgeformt werden, sie sollte insgesamt als ein Gebilde aus Fäden in der Fläche verwirklicht werden. - Auf Grund der zu erwartenden technischen Schwierigkeiten wurde auch ein stärkeres Abweichen von einzelnen klischeehaften oder verkürzten Zeichnungen erhofft.

MATERIALIEN

  • Maurerschnur oder ähnliche, nicht zu starke Bindfäden in dunklen Farben
  • Stecknadeln
  • Stecktafeln oder Wellpappen
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Ergebnisse der Bildarbeiten
Die Qualität der Ergebnis-Fotos ist hoffentlich noch geeignet, um die eigentümliche materielle Präsenz der temporären Bildwerke an der Stecktafel erkennen zu lassen. Diese Transformation der Idee einer Marionette hat zu einer wirksamen Verfremdung geführt, die selbst bei sehr vereinfachten Figuren noch reizvoll wirken kann. Die Fäden der Aufhängung (bzw. der Abhängigkeit) leisten aufgrund ihrer widerspenstigen Eigenbewegung einen wichtigen Beitrag zur künstlerischen "Verrätselung".
mario1
mario2
mario3
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29.12.2015