GYMNASIUM IM SCHLOSS WOLFENBÜTTEL  KLAUSUR Bilder nach Van Gogh 13 LK
Rainer Randig - KU13L2  2004/05/1   4 Stunden  24.09.2004
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Kursthema: „SEELENKONTAINER“ · SCHRIFTLICH-THEORETISCHE AUFGABE

VORGESCHICHTE:
Rahmenwelten: bildnerische Arbeit an einer Kombination gegensätzlicher Bilder (Heile Welt - Realität / Alltag). Van Gogh: gestalterische Merkmale und Kunstauffassung im Werkvergleich: Dix, Dürer, Ingres, Giacometti u.a.


AUFGABENSTELLUNG:

SCHRIFTLICHER AUFGABENTEIL:

Schreibe einen Aufsatz von 10 halben Seiten zu dem Thema „NACHBILDER“.

Entwickle deine Aussagen auf der Grundlage von Francis Bacons „Studien für ein Porträt von van Gogh“.
Den Schwerpunkt deiner Ausführungen soll Bacons Studie II (Anlage 1) darstellen, während das Gemälde von Eric Fischl im Vergleich zu Bacon und zu van Gogh deine Ausführungen abschließen soll.

Berücksichtige dabei folgende Aspekte:

  • Beschreibe an geeigneter Stelle kurz die behandelten Werke.
  • Arbeite wesentliche Ähnlichkeiten und Unterschiede heraus, wenn du Werke vergleichst.
  • Worin könnte die Grundlage der intensiven Beziehung Bacons zu van Goghs Werken bestehen?
  • Ist diese Reaktion nur Künstlern vorbehalten oder besitzen alle Menschen diese Fähigkeit zu imaginieren (Bild-Einfälle zu haben)?

HINWEISE:

  • Gliedere deine Ausführungen sinnvoll und übersichtlich.
  • Berücksichtige von den Anlagen 2 und 3 nur das, was dir für deine Ausführungen zu den Bildern der Anlage 1 wichtig erscheint !
  • Orientiere dich an einem sinnvollen Zeitplan!
  • Erkläre deine Feststellungen und begründe deine Meinungen sorgfältig.
  • Reserviere jeweils rechts einen Korrekturrand (halbe Seite), kennzeichne jedes Blatt mit Deinem Namen und fortlaufender Seitenzahl!
  • Punktabzug bei störendem Ausmaß von Rechtschreibfehlern und formalen Mängeln !!!

MATERIALIEN:

  • Anlage 1: Bilder von van Gogh, Bacon und Fischl, nähere Angaben dort
  • Anlage 2: Interview mit Francis Bacon ( Katalog Laszlo Glozer: WESTKUNST. Köln 1981)
  • Anlage 3: Schwarzweißkopie: Sieben Bilder Bacons ( Katalog Laszlo Glozer: WESTKUNST. Köln 1981)
  • Schreibgerät und Papier A4
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links:
Vincent van Gogh, L'artiste peintre surla route de Tarascon (Selbstporträt auf der Straße nach Tarascon). August 1888. Öl auf Leinwand, 48 x 44,5 cm. Ehemals Magdeburg, Kaiser Friedrich-Museum (verschollen) Q: Katalog Laszlo Glozer: WESTKUNST.Köln 1981

 

 

 

 

 

links unten:
Francis Bacon: Studie für ein Porträt von van Gogh II. 1957, Öl auf Leinwand, 198 x 142 cm (Sammlung Edwin Janss, Canada) Q: Katalog Laszlo Glozer: WESTKUNST.Köln 1981

rechts unten:
Eric Fischl: Portrait of the Artist as an Old Man, 1984, Öl auf Leinwand, 215,9 x 177,8 cm. (Sammlung San Francisco Museum of Modern Art.) Q: Katalog Eric Fischl 1979 - 2001. 2003 Kunstmuseum Wolfsburg , Hatje Cantz Verlag

baconstudie
fischlartist
 
   
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Chiesa di San Domenico (bei Arezzo), Crocifisso di Cimabue (1240-1302) -->
Qelle u.a.:http://www.smseveri.ar.it/Home%20page%20archivio/
s.domenico/Crocifisso%20del%20Cimabue.jpg

VANGOGHS GEGENWART: DER KÜNSTLER IM BILD
(Katalog Laszlo Glozer: WESTKUNST. Köln 1981)

David Sylvester
Auszüge aus Interviews mit Francis Bacon
FB: Kennen Sie die große Kreuzigung von Cimabue? Ich denke immer an sie, als wäre sie eine Metapher - ein Wurm, der das Kreuz entlang kriecht. Ich versuchte, etwas aus dem Gefühl zu machen, das ich manchmal bei jenem Bild dieser Darstellung hatte, die sich wellenförmig am Kreuz hinunterbewegt.
DS: Und dies ist natürlich nur eins von einer ganzen Anzahl bestehender Bilder, die Sie benutzt haben.
FB: Ja, sie erzeugen andere Bilder in mir. Und natürlich hofft man immer, sie zu erneuern.
DS: Und sie werden sehr verändert. Aber können Sie allgemein sagen, inwieweit Sie diese Veränderungen von bestehenden Bildern voraussehen können, bevor Sie ein Bild beginnen und inwieweit sie im Verlauf des Malens passieren?
FB: Sie wissen, daß in meinem Fall alle Gemälde - und je älter ich werde, desto mehr trifft dies zu - zufällig entstehen. Wenn ich sie auch im Geist vorhersehe, so führe ich sie doch kaum jemals so aus, wie ich sie vorhersehe. Sie verändern sich beim Malen. Ich benutze sehr große Pinsel, und bei meiner Arbeitsweise weiß ich sehr oft nicht, was die Farbe macht, und sie macht viele Dinge besser, als ich sie hätte machen können. Ist das ein Zufall? Vielleicht könnte man sagen, daß es kein Zufall ist, weil es ja zum Auswahlverfahren wird, welchen Teil dieses Zufalls man auswählt, um ihn zu erhalten.
Man versucht natürlich die Spontaneität des Zufalls zu erhalten und trotzdem eine Kontinuität zu wahren.
DS: Sie malen bekanntlich sehr oft Serien.
FB: Ja. Teilweise deshalb, weil ich jedes Bild immer in einer Bewegung sehe, man könnte fast sagen, in sich bewegenden Abfolgen. So, daß man es mehr oder weniger von der sogenannten normalen Darstellung bis zu einem sehr, sehr weit entfernten Punkt verfolgen kann.
DS: Malen Sie, wenn Sie eine Serie malen, ein Bild nach dem anderen oder arbeiten Sie gleichzeitig daran?
FB: Ich male eins nach dem anderen. Eins beeinflußt das andere.
DS: Und bleibt eine Serie nach der Fertigstellung eine Serie für Sie? Das heißt, möchten Sie, daß die Bilder zusammenbleiben oder ist es Ihnen völlig gleich, ob sie getrennt werden?
FB: Ideal wäre es, wenn ich Räume voller Bilder malen könnte mit unterschiedlichen Themen, die aber als Serie verstanden würden. Ich sehe Räume voller Bilder; sie kommen auf mich zu wie Dias. Ich kann den ganzen Tag träumen und sehe Räume voller Gemälde. Aber ob ich sie wirklich so darstelle, wie sie mir in den Sinn kommen, weiß ich nicht, weil sie natürlich dahinschwinden. Natürlich hofft man immer, das eine Bild zu malen, das all die anderen zunichte macht, d. h. alles in einem Bild zu konzentrieren. Aber Tatsache ist, daß in den Serien ein Bild ständig auf das andere zurückwirkt, und manchmal sind sie in Serien besser als getrennt, weil ich es leider noch nie geschafft habe, das eine Bild zu malen, in dem alle anderen vereinigt sind.

 

 

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baconvarianten
Anlage 3: 7 Bilder Bacons, sw-Abbildungen wurden als Fotokopie vorgelegt
( Katalog Laszlo Glozer: WESTKUNST. Köln 1981)

Informationen über Bacon (vgl. verkleinerte Kopie l.o.), hier lesbar wiederholt:

Francis Bacon
Geb. 28. Oktober 1909 in Dublin. 1925 Übersiedlung nach London. 1926 Aufenthalt in Berlin. 1927 in Paris, wo er Gelegenheitsarbeiten als Dekorateur ausführt und das Atelier Pablo Picassos besucht. 1928 Rückkehr nach London. 1929 Beginn der Ölmalerei. 1937 Teilnahme an der Ausstellung >Young British Painters<, u. a. mit Graham Sutherland und Victor Pasmore. 1942-45 in London Tätigkeit für den Zivilschutz. 1942 zerstört er bis auf wenige Bilder seine gesamte bisherige Arbeit. 1944-45 >Drei Studien zu Figuren einer Kreuzigung<, die Bacon als Ausgangspunkt seines Oeuvres betrachtet. Sie werden 1945 in der Lefevre Gallery, London, gemeinsam mit Arbeiten von Henry Moore und Graham Sutherland ausgestellt.

   
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