GYMNASIUM IM SCHLOSS WOLFENBÜTTEL | KLAUSUR Reichstag-Findling 13 GK |
Rainer Randig - KU 13G2 2003/04/1 | 1-4 Std. 17.12.2003 |
Kursthema: „Kunstobjekte und ihre mediale Vermittlung“ AUFGABENSTELLUNG: 1. Beschreibe nacheinander den künstlerisch gestalteten Reichstag und Timm Ulrichs im geöffneten Findling. Erkläre dabei auch deine individuellen Reaktionen auf beide Werke. 2. Vergleiche beide künstlerischen Projekte im Hinblick auf ihre Entwicklungsgeschichte. 3. Wie stellt sich bei beiden Werken das Verhältnis von äußerer Form und inhaltlichem Kern dar? 4. Welche
Zusammenhänge lassen sich deiner Meinung nach zwischen dem Reichstagsprojekt
von Christo & Jeanne Claude, der Aktion
von Timm Ulrichs, der abgebildeten Arbeit von Meret - Halte
die Reihenfolge der vorgegebenen Arbeitsschritte ein. - Anlage
1: 3 Abbildungen: WRAPPED REICHSTAG, Q: KUNST! Das 20. Jahrhundert.
Prestel 1997, |
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Die Abbildungen des Reichstags aus der Luft und des Findlings sind hier verkleinert wiedergegeben | |
![]() (Foto: Wolfgang Volz) © 1995 Christo |
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CHRISTO UND JEANNE CLAUDE: WRAPPED REICHSTAG 1995 | |
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(Foto: Wolfgang Volz) © 1995 Christo | (Foto: 1977 Randig) |
CHRISTO
UND JEANNE CLAUDE: WRAPPED REICHSTAG, 1971-1995 Q: KUNST! Das 20. Jahrhundert. Prestel 1997 Im August 1971 erreichte die Christos in Colo-rado, wo sie gerade an dem Projekt Valley Curtain arbeiteten, eine Bildpostkarte von Michael S. Cullen, einem in Berlin lebenden Amerikaner, die den Reichstag zeigte. Cullen schlug ihnen vor, den Reichstag zu verhüllen. Schon 1972 machte Christo die erste Zeichnung des Reichstags-Projektes, und 1973 wurde in Berlin eigens für das Projekt ein Büro eröffnet. 1976 besuchte der Künstler zum ersten Mal Berlin, besichtigte zusammen mit seinem Freund Wolfgang Volz, dem Projektfotografen, und Michael S. Cullen das Reichstagsgebäude und hielt seine erste Pressekonferenz. Als die Christos das Projekt 1971 in Angriff nahmen, war Deutschland noch geteilt, und die Berliner Mauer trennte Ost und West. Die Probleme, die sich daraus für das Projekt ergaben, waren äußerst vertrackt, da die Genehmigung von allen vier Schutzmächten eingeholt werden musste. Sie reisten hunderte Male nach Deutschland und investierten fern von ihrem Atelier in New York Zeit, Geld und Energie, um mehrere Bundespräsidenten, Bundestagspräsidenten und Abgeordnete zu überreden, ihnen die Erlaubnis zur Realisierung des Projektes zu erteilen. »Christos Kunst«, so schrieb Albert Eisen 1990, »besteht in der Schaffung schöner, auf Zeit und in großem Maßstab angelegter Objekte für bestimmte Standorte im Freien. Es entspricht dem populistischen Grundzug seines Denkens, dass nach seiner Überzeugung den Menschen eindringliche und denkwürdige Kunsterlebnisse außerhalb des Museums geboten werden sollten.« Wer den Running Fence in Kalifornien, die Surrounded Islands in Miami, den verhüllten Pont Neuf in Paris, das Projekt Umbrellas in Japan und Kalifornien oder eines der zahlreichen anderen Christo-Projekte gesehen hat, wird deren spektakuläre Dramatik, magische |
Faszination und reine Schönheit nie mehr vergessen können.
David Bourdon schreibt 1970: »Mit einfachem Stoff und Schnur hat
Christo ein beeindruckendes Bündel von Werken geschnürt und
sich eine herausragende Stellung in der Kunst der Jahrhundertmitte gesichert
.... Sein bisheriger Werdegang war ungewöhnlich und faszinierend,
insbesondere für einen bulgarischen Flüchtling, der binnen
weniger Jahre zu einem international gefeierten Künstler avanciert
ist.« Prominente Befürworter des Reichstag-Projektes
waren Willy Brandt, Richard von Weizsäcker und vor allem die unermüdliche
Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, die wie kein anderer
das Projekt gefördert hat. Der Schicksalstag für das Projekt
war der 25. Februar 1994, als der Bundestag in Bonn, von Christo auf
der Besuchergalerie beobachtet, mit 292 Ja- zu 223 Neinstimmen, darunter
auch der des Bundeskanzlers Kohl, grünes Licht für das Projekt
gab. Es war ein großer Sieg für die Christos nach 23 Jahren
harter Arbeit und ungeheuren Anstrengungen und, wie die >New York
Times< schrieb, »ein Beweis für die Kraft, die Größe
und die Stärke des Projektes«. |
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Timm Ulrichs. „Der Findling“ 1978/80 / 2.-3. 5. 1981 , Granit, 130 x 170 x 175 cm Stadt Nordhorn. Performance 10 Stunden im geschlossenen Stein: Die linke Steinhälfte wurde vor Publikum mit einem Kran auf Timm Ulrichs im Stein gesenkt. Dieses Foto ist nachträglich entstanden. Die Steinhälften befinden sich in Nordhorn. (Städtische Galerie Nordhorn) | |
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Meret Oppenheim 1970 „Wort in giftige Buchstaben eingepackt (wird durchsichtig)“ |
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Man Ray “Das Rätsel des Isidor Ducasse“ 1920/1971 | |