|
HEINRICH-NORDHOFF-GESAMTSCHULE
WOLFSBURG |
Schriftliches Abitur 1998 |
Rainer
Randig |
Fach
KUNST |
Prüfling: |
Datum:
02.02.1998 |
|
Prüfungsgruppe:
|
Kurstyp:
LK |
Vorschlag:B
|
Thema:1 |
Arbeitszeit:
300 Minuten |
AUFGABENBOGEN
|
|
Kombinierte
Aufgabe mit praktischem Schwerpunkt |
1.)
Aufgabe:
PRAKTISCHER
TEIL
Machen Sie sich mit beiden Textquellen und der Abbildung "Walkonserven"
vertraut.
Gehen Sie bei Ihrer praktischen Arbeit von der Vorstellung aus, eine
der abgebildeten Konserven wäre ausgeleert worden.
Malen Sie den hingeschütteten Inhalt auf Papier im Format DIN
A2 !
SCHRIFTLICH-THEORETISCHER
TEIL
Erläutern Sie schriftlich, welche Funktion die Textquellen und
die Abbildung für den Prozeß Ihrer Gestaltungsarbeit gehabt
haben!
Beurteilen Sie kritisch, was Ihre eigene Bildgestaltung von dem thematischen
Hintergrund anderen Personen vermitteln könnte.
2.)
Hinweise zur Bearbeitung:
- Der
Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegt in der praktischen Gestaltung.
- Begründen Sie Ihre Meinungen und Deutungen gewissenhaft !
- Halten Sie sich an eine sinnvolle Zeiteinteilung !
3.)
Materialien:
- Zitate
aus: Heathcote Williams: Kontinent der Wale, 1988, Zweitausendeins,
- Foto S.153, Texte S. 173 und 179
- Unterschiedliche Pinsel, Wasserfarben und weißes Papier DIN
A2
- Schreibgerät
und -papier
|
|
|
|
Walkonserven
|
Als
wir diese Teile (des Delphinhirns) betrachteten, wurde mir plötzlich
klar, dass sie dem mensch-lichen Gehirn so ähnlich sahen, dass
ein ungeübtes Auge keinen Unterschied zwischen den Kortex-schichten
des Menschen und des Delphins hätte feststellen können. Der
einzige bedeutende Unter-schied: eine stärker entwickelte erste
Schicht der Kortexoberfläche. Morgane, Jacobs und Jakovlew haben
11000 mikroskopische Schnitte dieser Gehirne studiert, haben viele wissenschaftliche
Arbei-ten veröffentlicht und arbeiten zur Zeit an einem “Atlas”
des Delphingehirns.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Delphingehirn pro Kubikmillimeter die
gleiche Zahl von Zellen aufweist wie das des Menschen. Das Material
zeigt ebenfalls, dass die Konnektivität - das heißt, die
Anzahl miteinander verbundener Zellen - die gleiche ist wie im menschlichen
Gehirn. Außerdem stimmt die Anzahl der Schichten in der Großhirnrinde
von Delphin und Mensch überein.
Mit anderen Worten: Strukturell-mikroskopisch gesehen, ist dieses Gehirn
ebenso hochentwickelt wie das des Menschen.
John Lilly, The Mind of Dolphins, New York: Doubleday,
1967
|
Die
Frage der Intelligenz von Delphinen ist bei Naturwissenschaftlern
heftig umstritten. Aber dass einige der besten Köpfe der Welt ernsthaft über dieses
Problem diskutieren, verleiht der Hypothese, dass Delphine eine irgendwie
einzigartige Spezies sind, immerhin eine gewisse Glaubwürdigkeit.
Professor Teizo Ogawa von der Universität Tokio beschreibt die
Intelligenz von Walen und Delphinen so: »In der Welt der Säugetiere
gibt es zwei Berggipfel, der eine ist der Gipfel Homo Sapiens und
der andere der Gipfel Cetacea [Säugetierordnung der Waltiere].«
Aber eine entscheidende Schwierigkeit beim Vergleich der Intelligenz
des Menschen mit der von Delphinen ergibt sich daraus, dass wir uns
in zwei völlig verschiedenen
Umwelten entwickelt haben. Der sogenannte »Umwelt-Faktor«,
der Intelligenz-Vergleiche schon zwischen verschiedenen ethnischen
Gruppen von Menschen extrem schwierig macht, wird zu einem fast unüberwindlichen
Hindernis, wenn man Menschen und Delphine vergleicht...
Horace Dobbs, Follow a wild Dolphin, London: Souvenir
Press 1977
Bild und beide Texte zitiert aus
Heathcote Williams: Kontinent der Wale, 1988 |
|
|
|
4.)
Unterrichtsbezug der Prüfungsgruppe auf einem Extrablatt!
|
5.)
Thema der Aufgabe: Malerei WALFLEISCH |
6.)
Erwartete Leistungen
(in sinngemäßer Form, individuell konkretisiert, die sachlichen
Zusammenhänge umspielend, ausgerichtet auf die wesentlichen Inhalte,
nicht spekulativ)
A/G:
Anforderung/Gewichtung
NP: Notenpunkte WP: Wertpunkt |
A/G
|
NP
|
WP
|
SCHRIFTLICHER
TEIL |
1.
Die Funktion der Textquellen für die Bildarbeit wird als Auslöser
für Vorstellungen erklärt, die sich assoziativ verbinden und
neben Reflexionsergebnissen (bezüglich der Abb., Textaussagen, Aufgabenstellung)
die 3ildfindung und den Gestaltungswillen motivieren. |
2
|
|
|
2.
Das entstandene Bild und die Vorgaben werden verglichen, um die informelle
Bildaussage in ihrer allgemeingültigen Bedeutung kritisch einzukreisen, zu relativieren
und besonders in ihrer einzigartigen sinnlichen Gestalt differenziert
zu würdigen, ohne die Kenntnisse von Walen und ihrer Geschichte (aktueller
Stand der Gefährdung) zu vernachlässigen. |
2 |
|
|
PRAKTISCHER
TEIL |
3.
Farbe und Pinselspur werden handwerklich geschickt eingesetzt, Kontraste
und Strukturen, Formen und Farbtöne differenziert behandelt. |
1
|
|
|
4.
Der Malprozess ist so offen gehalten worden, daß Farbtöne und -kontraste,
gestischer Auftrag (langsames und schnelles Malen, Schlagen, Spritzen,
Stricheln) und Formschärfe bewußt als intuitive Äußerungsmittel
das Motiv bestimmen können. |
2
|
|
|
5.
Das A2-Format ist originell und spannungsvoll entweder als Bildkomposition
angelegt oder als "Arbeitsplatz" konzipiert, großzügig
genutzt und in seiner gewachsenen Form durchgestaltet worden. |
2 |
|
|
6.
Der Gesamtausdruck der Malerei erreicht eine wirkungsvolle Stärke, im Bild fügen
sich Form, Farbe, Gestus und gegenständliche
Anmutungen zu einem eigenständi-
gen Ganzen zusammen, das als individuelle Äußerung mit teils
klaren teils rätselhaften Bezügen das Verhältnis Mensch
- Delphin/Wal betont. |
3 |
|
|
|
A/G
|
NP
|
WP
|
Summe
WP : Summe A/G = |
12
|
Su
|
|
Unterschrift
des Fachlehrers ... (Zusätzlich wird ein GUTACHTEN erstellt)
|
|
|