AUFGABE Schichtwechsel
GYMNASIUM IM SCHLOSS WOLFENBÜTTEL
Rainer Randig
2003/2004 • 12 LK Ku "ÜBER DEN RAHMEN"
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Bei der Konstruktion dieser Seiten fiel mir ein alter Artikel (Braunschweiger Zeitung, 17. August 2002) in die Hände, der ein schlichtes und bei genauer Betrachtung überzeugendes Beispiel für die Kombination mit Transparentpapier behandelt. Möge es neben Eric Fischls Pinselzeichnungen zusätzlich anregend wirken!

Zur Herkunft gibt Katja Dartsch in einem Beitrag der Serie "Meisterwerke der Region" an:
"... Die Gegensätzlichkeit ist es auch, die die "Zwei weiblichen Sitzfiguren" ausmacht, eine Zeichencollage von Joseph Beuys (1921-1986), die sich im Kupferstichkabinett des Herzog-Anton-Ulrich-Museums befindet. Die Zeichnung, deren Entstehungsdatum unbekannt ist, hat das Museum einst von den Kunstsammlem und Beuys-Freunden Hans und Franz van der Grinten geschenkt bekommen. Die Brüder waren 1971 von einer Braunschweiger Ausstellung mit Beuys-Handzeichnungen so angetan, dass sie dem Museum anboten, sich eine der Zeichnungen für die eigene Sammlung auszusuchen. Nun fragt man sich vielleicht: Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf die Skizze der zwei Frauen, eine unspektakuläre Material- und Anatomiestudie? ... Grundgedanke Beuys' könnte die Idee gewesen sein, zwei Charaktere abzubilden, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Diese Unterschiede macht Beuys an Körperhaltung, Farbigkeit und Ausführung der beiden Figuren deutlich. ..."

(Foto: Anton-Ulrich-Museum)

Katja Dartsch fasst ihre Ausführungen zur montierten Beuys-Zeichnung zusammen:
"... nur durch das unmittelbare Nebeneinander der beiden Figuren kommen [..] Assoziationen zustande. So stark der Kontrast auch ist: Vorstellbar wäre durchaus, die gegensätzlichen Eigenschaften der beiden Frauen in einer einzigen Person anzutreffen. Das Bildnis einer modernen Frau in der Doppelrolle Beruf/Mutter? Vielleicht ging Joseph Beuys dieser Gedanke durch den Kopf, als er die Zeichnungen der zwei Charakterfrauen so aufeinanderklebte, dass die eine die andere überlappt und beide zu einer Einheit verschmelzen."

Dass die Aufgabe des Unterrichts ihre Eigenheiten besser entfaltet hätte, wenn sie weniger komplex angegangen bzw. vorgegeben worden wäre, legen ebenfalls einige der Details von den Bildarbeiten nahe. > Einzelne Bild-Details <


Diese Einsicht leitet zu einer Folgearbeit über, die zwar die materielle Verschiedenheit wieder ausspart,
dafür aber die Polarität zweier Bilder (in einem) hervorhebt. Dieses "Doppelbild" soll einerseits in seinem rahmenartigen Bereich mit Idylle, hübscher Oberfläche, heiler Welt und Glamour-Klischees spielen, andererseits in seinem Zentrum etwas sichtbar machen, was all dies eben nicht ist - wobei sich kein grober, lauter oder eindeutiger inhaltlicher Kontrast ergeben darf, das wäre ein Teil der Kunst ... (Die Arbeiten werden am Anfang des kommenden Schuljahres 04/05 abgeschlossen.) Ran 10.07.2004


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