Mathe-Kunst-Kurs | 13. Jahrgang | 2000/2001 | Martens, Sechtig & Randig
 
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VORWORT
 

Vorbemerkungen.
Meine Ausführungen sind als Beitrag für eine Lehrerfortbildung (Fach Kunst) über fächerübergreifenden Unterricht entstanden. Diesen Kursbericht habe ich nachträglich im Herbst 2001 erstellt, während bereits ein neuer Kunst-Mathe-Kurs mit anderen Inhalten läuft.
Das Kursgeschehen ist ausgehend vom Kursprotokoll im Kursheft rekonstruiert. Dass die Neugier der beteiligten Lehrer und das Wesen der entstandenen Wechselgespräche zwischen Lehrer S - Schülern A-L - Lehrer R eher belebende Anreize boten und eine aufbauende Atmosphäre entstehen liessen, bleibt jetzt auf diese Bemerkung begrenzt, weil ich mich jetzt nur noch allgemein erinnern kann und individuell bedingte Wirkungszusammenhänge nicht übertragbar sein dürften.
Leider liegen die Arbeitsergebnisse der letzten praktischen Aufgabe nicht mehr vor. Texte und Materialien, die von Lehrerseite beigesteuert wurden, sind fast vollständig eingefügt.

Gleichzeitig möchte ich mit diesem Bericht erproben, inwieweit sich die Digitalisierung eignet, Unterrichtserfahrung und Arbeitsmaterialien zu vermitteln. Deshalb soll die Speicherkapazität 1,4MB einer Diskette nicht überschritten werden.
Mir selbst hilft diese Darstellungsart des Stoffes außerordentlich, um einerseits Rückschau halten zu können und um andererseits interessante Geschehnisse im Kurs sowie die Gedanken drumherum, vor allem auch neu auftauchende, würdigen und verknüpfen zu können und um ihnen gegebenenfalls weiter zu folgen.
(So fand ich gut, ein Bild im Internet zu entdecken, das eine Schildkröte -anschaulich- zeigt, auf deren Panzer das Loh Shu -abstrakt- gezeichnet ist. Dieses führte schließlich zu dem verlinkten Exkurs, einem unkommentierten Zitat, das zwar noch etwas mit dem Bildermachen zu tun hat, jedoch weniger mit europäischen mathematischen Denkbahnen.)

Aber wieder zur zurückliegenden Schulsache:
Was war der Kern der Gespräche noch vor den Sommerferien 2000
zwischen Birger Sechtig und mir?
Der Frageansatz lautete: Was verbindet Kunst und Mathematik? Was überschneidet sich in Kunst und Mathematik? Welche Zusammenhänge eröffnen sich mir, wenn ich versuche, in diesen Zusammenhängen Positionen zu erkennen? Wie hebt sich die Mathematik aus gemeinsamen Verflechtungen ab? Wie zeichnet sich Kunst von diesen Zusammenhängen ab, oder was ist in diesem Bereich das Künstlerische?

Die Kursstruktur besteht nun darin, Raum für die unterrichtliche Arbeit an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Bildender Kunst zu schaffen. Hier will ein Stoffgebiet erkundet und bearbeitet werden, in dem sich zwei unterschiedlich geartete und komplexe Sachgebiete überlagern. In dieser Zone begegnen sich rein logisches Denken und sinnlich-künstlerisches Erleben. Beides fordert Zeit auch für das praktische Tun. - Da für die Fächerkombination dieses Kurses keine Rahmenrichtlinien bekannt sind, öffnet sich im positiven Sinn ein fachlicher wie pädagogischer Spielraum. (Wir möchten beide, dass er auch ständig offen gehalten wird!)

Während der Vorbereitung des Kurses sind schließlich folgende
Themen vorläufig für die inhaltliche Arbeit benannt worden:

# Frühgeschichtliche Zahlenzeichen
# Entwicklung von Schrift und Zahl
# Geschichte der Mathematik
# Frühe Zahlenspiele
# Magische Quadrate
# Zahlensymbolik
# Fibonacci-Zahlen
# Harmonikale Ordnungen
# Goldener Schnitt und andere Proportionssysteme
# Zahlen in der klassischen und in der aktuellen modernen Kunst
# Serielle Ordnungen
# Zahl und Mensch (z.B. mathematische Strukturen in Bildender Kunst)
# Zahl und Sprache

Was dann wirklich im Unterricht bearbeitet worden ist, kann dem Kursprotokoll entnommen werden.

Rainer Randig, Oktober 2001
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