• Unterrichtsmaterial Sek II
Bilder-Schau zur Malerei im 20. Jahrhundert
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54. Matisse
Das Kunstwerk wird nun autonom, das heisst, es braucht sich nicht in erster Linie unmittelbar nach den Naturgesetzen und -massstäben zu richten, sondern hat seine eigenen Gesetzlichkeiten in Farbzusammenstellungen, Formen, Linien und Rhythmen, wie es Matisse und die Gruppe der Fauves forderten.


55. Braque
Noch deutlicher kommt diese Forderung nach Autonomie bei den Kubisten zum Ausdruck, die den Bildraum aus Flächen und Kanten frei komponierten,


56. Picasso

und die auf die Gleichzeitigkeit (die Simultaneität) verschiedener Ansichten des gleichen Dinges hinweisen; so etwa darauf, dass ein Kopf eben immer Frontal- und Profilansichten hat, wenn man den Standpunkt des Betrachters ausser acht lässt.


57. Kandinsky
Kandinsky z. B. verzichtete im Laufe seiner persönlichen Entwicklung schliesslich vollständig auf jede Bezugnahme zu natürlichen Motiven und versuchte mit den reinen malerischen Mitteln von Linie, Fläche und Farbe ein von Bildung unabhängiges internationales Verständigungsmittel nachzuweisen; es entstand die abstrakte Kunst.


58. Mondrian

Der   Holländer Piet Mondrian entwickelte seinerseits eine noch einfachere, universelle, abstrakte Kunstsprache, indem er die Erscheinungen auf die Urverhältnisse im Gleichgewicht von Waagrechten (dem Zeichen für das Prinzip des sich in der Zeit Ausbreitenden, Passiven, Fruchttragenden) und Senkrechtem (dem Prinzip des Einmaligen, Aktiven, Befruchtenden) reduzierte. Ähnlich arbeitete die Künstlergruppe «de Stijl».


59. Malewitsch
Der Russe Kasimir Malewitch wiederum gründete den Suprematismus, der auf den reinsten, das heisst an nichts als an sich selber erinnernden geometrischen Grundformen dynamischer Kompositionen beruhte.


60. Lohse
Der Konstruktivismus setzte sich in vielen Formen bis in die Gegenwart fort. Ein wichtiger Vertreter ist der in Zürich lebende R. P. Lohse, der seine Bildstrukturen nach mathematischen Gesetzen aufbaut.


61. Klee
Für Paul Klee ist der Künstler selber die Natur, die es zu erforschen und darzustellen gilt. Durch ihn laufen die alles bestimmenden Lebenskräfte, er trägt in seinem Unterbewussten den Schlüssel zum Leben. Es gilt das Un- sichtbare - also die wirkenden Kräfte und Bedeutungen hinter der äusseren Erscheinung der Dinge - sichtbar zu machen.

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