Mathe-Kunst-Kurs | 13. Jahrgang | 2000/2001 | Martens, Sechtig & Randig
 
Bettina Martens © STUNDENENTWURF 05.10.2000 -1-

Stundenentwurf für einen Unterrichtsbesuch
im fächerübergreifenden Kurs Kunst und Mathematik

Datum: 5.10.2000, 7.Stunde
Studienref.: Bettina Martens , Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule Wolfsburg
Fachleiter: Herr Mrongovius (Ku), Herr Scheja (Ma)
Mentor: Herr Hintze Klasse: 13. Klasse Grundkurs,
Fachlehrer: Herr Randig (Ku), Herr Sechtig (Ma)
Kursthema: "Zahl und Geschichte"

Thema der Stunde:
Die künstlerische Umsetzung des Magischen Quadrates der Ordnung n = 3 in den Raum Einbettung in die Unterrichtseinheit: Magische Quadrate und Zahlensymbolik

Zur Kursstruktur:
Der fächerübergreifende Kurs wird für Schülerinnen des 12. und 13. Jahrgangs angeboten und kann von ihnen sowohl im Bereich Mathematik als auch Kunst als zusätzlicher Kurs eingebracht werden. Für die Inhalte existieren keine Rahmenrichtlinien, so dass die Auswahl der Themen den durchführenden Lehrern obliegt. Aus diesem Grunde kann der Kurs nicht als Ausgleich für schlechte Noten in den Pflicht-kursen dieser Bereiche fungieren sondern nur als Zusatzkurs.

Ziel ist es, Schnittstellen zwischen der Mathematik und der Bildenden Kunst zu erkunden und zu erkennen. Logisches Denken und sinnlich-künstlerisches Erleben und Arbeiten, Objektivität und individuelle, subjektive Entscheidungen verbinden sich in diesen Bereichen sowohl in der Reflexion als auch der Produktion.

Inhaltlich sollen bislang folgende Schwerpunkte erschlossen werden:

- Geschichte und Entwicklung der Zahl /der Zahlzeichen und ihr Einsatz in der klassischen und der aktuellen modernen Kunst
- Frühe Zahlenspiele und Magische Quadrate
- Zahlensymbolik
- Fibonacci-Zahlen und serielle Ordnungen
- Goldener Schnitt und andere Proportionssysteme
- Zahl und Mensch (z.B. Vermessung des Menschen und seiner Umwelt)
- Zahl und Sprache

Der Kurs setzt sich aus 10 Schülerinnen und 3 Schülern des 13. Jahrgangs zusammen. Linn, Felix und Katja belegen den Mathematik-Leistungskurs von Herrn Sechtig. Jenny, Tina, Jessica, Anna und Janne stammen aus dem Kunst-Leistungskurs von Herrn Randig. So ist zu hoffen und zu erwarten, dass aus beiden Bereichen das nötige Interesse und Vorwissen eingebracht werden kann, um fruchtbare Unterrichtsgespräche zu erzielen. Nach dreimalig stattgefundenem Unterricht hat sich dieses bislang bestätigen können.

Einbettung in die Unterrichtseinheit "Magische Quadrate und Zahlensymbolik":
Die Einheit begann damit, dass die Schülerinnen sich selbstständig das Schema eines Magischen Quad-rates der Ordnung n = 3 erarbeiten sollten. Es handelt sich hierbei um ein Quadrat mit 3x3 = 9 Feldern, in denen die natürlichen Zahlen 1,2,3,...,9 so angeordnet werden, dass ihre Summe in jeder Spalte, Zeile und Diagonalen jeweils 15 ergibt. Es gibt, wenn man von den Spiegelungen und Drehungen des Magischen Quadrates absieht, nur eine Lösung:

Danach sollten die Zahlen durch Farbfelder ersetzt werden: jedes der einzelnen 9 Quadrate wird abermals in 9 kleine Unterquadrate unterteilt und mit farbigen Papier gefüllt, wobei die Art, die Anzahl und die Anordnung der Farbfelder individuell zu bestimmen war. Die Einzelergebnisse wurden zu einem Gesamtbild zusammengerügt und unter der Fragestellung: "Was ist das Mathematische, was ist das Künstlerische an diesem Bild?" besprochen.
Stundenverlaufsplan:
Phasen Schüler-Lehrer-Interaktion

Sozialform/
Medium

Einstieg In der Mitte des Raumes befindet sich ein Mobile bestehend aus 9 Pappkreisen mit verschiedenen Symbolen, die jeweils an einer Schnur in unterschiedlicher Höhe von der Decke hängen. L. erteilt Arbeitsauftrag: "Jeder betrachtet, durchwandert, umkreist das Modell für ca. 10 min und beantwortet in Stichpunkten schriftlich folgende Fragen:
1) Wie ist die Wirkung auf euch? Welche Assoziationen habt ihr?
2) Mit welchen Mitteln werden die Zahlen des Magischen Quadrates hier umgesetzt?"
LV selbstge-bautes 3-dim. Modell eines magischen Quadrates der Ordnung n = 3
Erarbeitung I LZ 1 Sch. bewegen sich durch den Raum und halten ihre Gedanken und Ergebnisse in Stichpunkten schriftlich fest. EA
Sicherung LZ 2 Die Ergebnisse zur zweiten Frage werden zusammengetragen und vom L. auf einer Folie festgehalten, (erwartete Ergebnisse: siehe "Beschreibung des Mobiles") L. führt Begriffe Kardinalzahl, Maßzahl, Kodierungszahl, Symbolzahl ein UG OHP, Folie
Erarbeitung II LZ 3 . L. und Sch. diskutieren die Wirkung des räumlichen Modells im Vergleich zu ihren flächigen Umsetzungen. Mögliche Punkte können sein: - Möglichkeiten der Transformation sind vielfältiger, - Komplexität der Umsetzung und damit auch der Betrachtung (evtl. könnte dieses auch ein Kritikpunkt sein > Reduktion wäre nötig), - vielfältiges Ansprechen der Sinne durch Begehen, Ertasten des Modells, - Raumatmosphäre (Licht, Umgebung, Größe,...) tritt hinzu. UG Einbeziehen der fertigen Sch.arbeiten der letzten Stunden
Arbeitsauf-trag Sch. erhalten den Auftrag für eine längere praktische Arbeit. Sie sollen ein magisches Quadrat der 3. oder 4. Ordnung dreidimensional umsetzen ohne die Ziffern zu verwenden. (Konzepterstellung bis zu den Herbstferien) AB
Didaktische Reserve LZ 4 Die Sch. sollen anhand von Abb. verschiedener Künstlerarbeiten zu Magi-schen Quadraten weitere Möglichkeiten der räumlichen Umsetzung be-schreiben und analysieren. (Material- und Größenaspekt, Bezug der Arbeit zum Umraum) UG gleiches AB
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