HAIKU-PUBLIKATIONEN |
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Stefan Wolfschütz |
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Rainer Randigs Buch Haiku-Förmchen gehört zu jener Sorte
von Büchern, die man unbedingt einmal in der Hand gehabt haben
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kleinen Werke viel Raum, und das ist gut so. Der leere Raum, aus dem
das Buch zur Hälfte besteht,öffnet die Gedanken für die
Farben und „Förmchen“ der Tuschbilder. Auf eine leere linke Seite
folgt ein Schreibbild, dann wieder eine leere linke Seite, darauf rechts
in zartem Grau das Haiku. 37 Schreibbilder, 37 Haiku spielen auf 148
Haiku Seiten mit der sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit des Lesers. Die Haiku sind schon für sich genommen lesenswert, aber durch die Farben und Ausformungen der Schreibbilder wird das Ganze zu einem „malzeitlichen" Genuss. Dabei ist die Kunst der Pinselführung an keiner Stelle aufdringlich oder gar effektheischend, und schon gar nicht geht es um Illustration der Kurzgedichte. Vielmehr wird vom Haiku auf einer anderen zweiten Ebene noch einmal etwas gezeigt, was das jeweilige Haiku tief im Inneren ausmacht. Letztlich bleibt das Haiku, was es ist, Wort und Schrift; der Pinsel macht es nicht besser, aber die Schriftspur stimuliert die bildliche Wahrnehmung und damit die möglichen Resonanzbilder im Kopf des Lesers (R. Randig, Haiku-Förmchen, S. 5.) So kann man sich in manches Schreibbild wunderbar hinein versenken und nach einer Weile mit dem Gefühl wieder emporsteigen: Ja, ich hab's. |
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