Die
Kursteilnehmer hielten sich von 11:10 bis 13:05 Uhr am 20.06.2003 im
Museum auf, dabei war folgender Auftrag zu bearbeiten:
"Arbeitsschritte:
1.
Zügige Wanderung durch die beiden Ausstellungen. (Für
ein Werk aus der Parallelausstellung
"baustellen der subversion:update#7" hat sich in der Folge
niemand entschieden)
BITTE wirklich Z Ü G I G ! Gehe einfach mit offenen Augen die Ausstellungsabteilungen ab, um einen atmosphärischen Eindruck
zu bekommen!
EINZELNE ARBEITEN JETZT NOCH NICHT INTENSIVER BETRACHTEN!
2.
Wähle ein Werk aus und nähere dich allein oder zusammen mit
einem(!) Arbeitspartner an.
Entscheide dich für einen der drei folgenden Arbeitsaufträge:
-
Aber was du auch auswählst: Setz dich dem Werk MINDESTENS FÜNF
MINUTEN SCHWEIGEND aus.
Möglichst konzentriert, offen, ohne etwas zu wollen, ohne dich
ablenken zu lassen.
Gib der Arbeit vor dir eine ehrliche Chance, seine Möglichkeiten
zu entwickeln!
2.1.
Zeichne ein Detail eines Bildes oder
skizziere den Aufbau einer Installation (Video oder Plastik/Objekt)
2.2.
Schreibe eine kurze „Lebensgeschichte“ eines Werkes, mit
einem neuen Titel. maximal 1 A4-Seite.
2.3.
Schreibe einen Brief an ein Werk (als wäre es ein Wesen, das dich
verstehen könnte) und erzähl ihm ’mal, warum es anders
oder fremder ist, als ein Kunstwerk in deiner Vorstellung!
3.
Nur individuell zu bearbeiten:
Äußere
dich über ein Werk, das dich im positiven Sinne nicht kalt lässt.
Beobachte und schildere deine Empfindungen und Reaktionen - möglichst
bis in Feinheiten. (etwa ½ bis ¾ Seite ?)
> Die Aufzeichnungen bitte am Ende der Veranstaltung abgeben!"
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Die Arbeitsergebnisse
belegen insgesamt anschaulich, dass Kunstwerke mit uns etwas tun, sobald
wir dies zulassen. Anders ausgedrückt: wenn wir uns aktiv mit einem
Bildwerk auseinandersetzen, erhalten wir zusammenhängende Diktionen,
die selbst wieder betrachtet werden können. Da sie dem Dialog (in
diesem Fall war er hauptsächlich geistig) zwischen dem betrachtenden
Menschen und dem fremden Menschen-Werk entsprungen sind, enthalten sie
Merkmale von beiden. Von daher wird schließlich zu fragen sein,
ob für den Schauenden selbst sich dabei etwas Wichtiges erschlossen
hätte. Leider wird manchmal vergessen, dass die Möglichkeiten
beider - einerseits des Betrachters und andererseits des Werkes - zusammenwirken
müssen, um das Wesentliche der Kunst-Arbeit aufzuspüren: Keine
Sache, die sich schnell und endgültig lernen lässt. - Dies sollte
wenigstens angemerkt werden, weil die einzelnen Arbeitsergebnisse unkommentiert
erscheinen. Das Schuljahr endet gerade, deshalb bleibt vorerst vielleicht
ein Nachklang ... In der nächsten Ausstellung kann es weitergehen.
Erfreulicherweise ließen sich einige Schüler auch auf ein Videostück
ein. Aus technischen Gründen liegt leider kein Foto der Situation
vor, da "Miami" von Sarah Morris in einem verdunkelten Raum
projiziert worden ist. |