ZUR ARBEIT IN DER AUSSTELLUNG BLAST TO FREEZE KUNSTMUSEUM WOLFSBURG
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In diesem Sinn sollten Klassiker wie Callot, Goya beispielsweise und Picasso neben anderen Künstlern des 20. Jahrhunderts ein differenzierendes Streitgespräch vor den Ausstellungsbildern untermauern können.
Callot 1633Goya 1810/20Dix 1924Picasso 1937Hanson 1967
5 Bildausschnitte aus dem Katalog "Bilder vom Menschen"

Ein weiteres aktuelleres Beispiel (Jeff Walls "Dead Troops Talk") ist als Gegenstück zum ausgestellten Gemälde von Henry Lamb ist auf einer Extraseite eingefügt.

Mag bei Nash die gesamte Szenerie nach kriegerischen Handlungen befremdlich und durchaus nicht angenehm wirken, so können doch die ornamentalen Tendenzen beispielsweise in den dekorativ verteilten Pflanzen keine glaubwürdigen Bezüge zum thematisierten Zeitgeschehen herstellen. (Die folgenden Bildausschnitte sind stark bearbeitet und in der Größe nicht auf die darunterliegenden Details des Dix-Bildes abgestimmt.)

Detail 1   Dix: Der Krieg

< aus Paul Nash: THE MENIN ROAD 1919
(Roll over!)

Selbst wenn man weiß, dass Luftminen Baumstämme problemlos abrasieren können, so weisen die von Nash durchgespielten Varianten der Baumreste über einen formalen Selbstzweck kaum hinaus. Eher zeigen sich in der Malweise und Detailbehandlung Strukturen, die später in der englischen Popart (Kitaj z.B.) wieder auftauchen.

Detail 2 Dix

< aus Christopher Nevinson: THE HARVEST OF BATTLE 1919
(Roll over (o.+u.) : Details aus der Mitteltafel des Triptychons Der Krieg, 1929/32 von Otto Dix Q: M. Bachmann: Dresdener Gemäldegalerie, Alte und Neue Meister. 1987)
> Katalog Tafel 29 und 30
Eigentlich braucht das Bild keinen Kommentar, denn jedes Foto aus dem Ersten Weltkrieg (vgl. oben: DLF-Link) transformiert das Apokalyptische des Krieges mehr durch seine Bewegungsunschärfen oder andere "technische Mängel" (?). Nevinson aber lässt gegen die Leserichtung im Halbkreis müde Krieger am Betrachter vorüberziehen...

Wenn in diesem Erzählversuch einmal im Detail die Proportionen nicht mehr stimmen, geht sofort ein Stück Verbindung zum ernsten Thema verloren. Sollen hier Zusammenhänge geschildert werden? Geht's um die Öde? Oder sind die Menschen wichtig? Der Rufer im Schlammfeld? Was hat den Bildermacher bewegt? (Roll over!) - Wenn das Bild in der Tradition englischer Schlachtenmalerei steht, ziehe ich Lady Butlers "Balaclava" von 1876 z.B. vor. Übrigens haben beide Bilder ihre Heimat im Imperial War Museum London gefunden und nicht in einem Kunstmuseum.
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