ZUR ARBEIT IN DER AUSSTELLUNG BLAST TO FREEZE KUNSTMUSEUM WOLFSBURG
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Die Ausstellung wird mit einer Figur eröffnet, deren erster Eindruck unter Umständen nicht sehr überraschend sein muss, da vieles an ihr bekannt erscheint. - Genau das macht jedoch dieses "Gerät" bedeutsam, denn viele aktuelle Bezüge anzuspielen, zeugt in seinem Alter von künstlerischer Vitalität.
Begnügt man sich nicht mit den ersten beiden Assoziationen, sondern sammelt die eigenen Einfälle geduldiger, lassen sich natürlich die inhaltlichen Zusammenhänge differenzierter abklären - besonders in der Struktur einer Mind Map.
Ein paar Einfälle: Mensch-Maschine + Reiter + Lenker + automobiler Mensch + Roboter + Androht + Film Metropolis + Film Alien (Man beachte die organische Form, die im Brustkorb versenkt ist!)




Jacob Epstein: The Rock Drill 1913-15,
1976 rekonstruiert

ANMERKUNGEN

+ männlich oder weiblich + Giger + Star Wars: Episode I + neue Mythen - alte Mythen + Weltkrieg + imaginärer Stein (den der Bohrer sucht) als Gegenpart? + Mütze mit Sonnenblende? + Arbeiter oder Visionär + Kombination der Elemente: Kunstfigur und realer Steinbohrer (vgl. Brockhaus) + ursprüngliche Gegenstandsbedeutungen entdecken ...
Falls Worte sich nicht verbinden, helfen vielleicht verwandte Bilder ...

Die etwas andere Figur fordert schon, sie genauer zu bestimmen. Ihr Kontext will wiederhergestellt sein. Doch in der direkten Konfrontation bleibt kaum mehr als zu assoziieren, zu verknüpfen und zu vergleichen.
Fragen an das Werk rufen ebenfalls neue Bilder hervor, beispielsweise "Rock Drill, auf was konzentrierst du dich ?", "Kommst du aus der Zukunft oder aus einem Däniken-Museum?", "Hast du Gefühle?", "Bist du friedlich", "Kennst du Orson Welles?" usw.
Im darauffolgenden Raum genügen zwei, drei Bilder, um das gestalterische Umfeld, aus dem sich Rock Drill sozusagen herauskristallisiert, in seinen wichtigen Merkmalen aufzuzeigen.

Neben David Bombergs "Study ..." (Vgl. Kubische Figuren) die beiden merkwürdigen Fassungen "The Return of Ulysses" von William Roberts, 1913, sind mir im Kopf geblieben: Trotz Anspielung eines gewichtigen antiken Themas sehe ich formale Anonymisierungen menschlicher Gestalten, oder bereits uniforme? Hier scheint eine Schnittstelle für den vergleichenden Umgang mit Einzelwerken oder Werkgruppen zu liegen: Formen der Abstraktion bis hin zu Kossov (Children's Swimming Pool, 1972) und dem überzeugenden Bacon, bei dem Form und Inhalt qualitativ anders klingen! Wenn man das mit Schülern differenzierend untersuchen könnte ... (Welche methodischen Konzepte unterstützen selbständiges Befragen der Werke?)

Im selben Ausstellungsraum erreichen meiner Meinung nach die plastischen Versuche eine tiefergehende bzw. höhere Ausdrucksebene als die Bilder. Vielleicht ist gerade die körperliche Dimension bei der Verwirklichung eine Erklärung? Zusammen mit dem Material Stein? Jedenfalls besitzen die Arbeiten mehr Magie, die sie teilweise aus archaischen Regionen ans Licht gebracht haben. Das wäre gleich zu Beginn der dritte mögliche Arbeitsansatz: Die Ausrichtung der plastischen Arbeit auf Elementares und Mystisches (in der ersten Vitrine links lassen sich leicht Bezüge zu Ägypten und Mexiko entdecken, vgl.
HIER ).

Abzweigungen: Zum Thema Stein | Zum Thema PlastiK
Erst in der nächsten Abteilung dürfte sich dann zeigen, was aus diesem Konglomerat künstlerischer Ansätze erwachsen kann, wenn die Welt erschüttert wird. -
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